Freitag, 18.07.2025 Null-Meridian und Gewitter

Gegen Mittag kreuzen wir den Weg eines großen Schlauchbootes. Es ist voll beladen mit Menschen und wird durch einen Außenborder angetrieben. Es ist sicherlich ein Flüchtlingsboot auf dem Weg zur großen Insel auf der anderen Seite des Ärmelkanals. Die Situation ist unwirklich, was sollen wir tun. Es besteht offensichtlich kein Notfall, alle Personen tragen Rettungswesten, das Schlauchboot schwimmt, die Menschen verhalten sich ruhig. In kurzem Abstand folgt ein französisches Marineschiff in gemäßigter Fahrt und scheint den Vorgang zu beobachten. Auch die Besatzung des Marineschiffes greift nicht ein. Wir funken sie an, werden gebeten die beiden Boote an steuerbord passieren zu lassen. Gänsehautmoment.

Etwas später überfahren den Null-Meridian und wechseln von östlicher Länge auf westliche Länge.

östliche Längenangabe
westliche Längenangabe

Die Sicht ist so schlecht, dass wir Boote, die in 0,5sm Abstand passieren nicht sehen können, daher freuen wir uns über unsere Ausstattung mit AIS und Radar, die sich gerade bewährt.

eingeschränkte Sichtverhältnisse
bessere Sichtverhältnisse

Wir motoren ziemlich lange, unser Diesel-Wind muss arbeiten, zum Abend hin kommen Gewitter auf, die uns noch eine schöne Segelfahrt ermöglichen. Sie bringen aber auch entsprechenden Regen, wir werden plitschenass. So geht es die ganze Nacht durch, manchmal ist die Sicht so gering, dass wir die Bojen, die die Reusen markieren, erst sehen, wenn wir an ihnen vorbeigefahren sind und nicht mehr ausweichen müssen. Der Tag bringt mit 103,3sm ein akzeptables Etmal.

Heute gibt es Bratkartoffeln mit Spiegelei.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Annemarie Uebe

    Bratkartoffeln mit Spiegelei hätte auch Papa gefallen, mir etwas zu essen zu geben, wäre bei so viel Welle sicher Verschwendung gewesen. Hier kann man zur Zeit auch an Land pitschnass werden. Euch weiterhin eine gute Reise und liebe Grüße Annemarie

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