Der Wind lässt im Tagesverlauf nach, das Wasser hat sich beruhigt. Wir sind deutlich vorangekommen und werden am nächsten Tag Lissabon erreichen. Einen Liegeplatz haben wir nicht reserviert, weil wir ja gar nicht wussten, ob wir dort ankommen werden und wir auch nicht jemand anderen, der den Platz benötigt, diesen vorenthalten wollten. Um Lissabon herum gibt es sieben Häfen, wir schreiben alle per Mail an. Entweder sind sie belegt, haben Wartelisten oder antworten nicht. Als wir näher an Land sind und wieder Mobilfunkempfang haben, telefonieren wir alle ab. Das Ergebnis bleibt das gleiche: egal ob wir im Wasser bleiben oder an Land stehen möchten, es gibt keine freien Plätze. Die Situation hält uns den ganzen Tag auf Trab, irgendwie müssen wir unterkommen. Cascais kann uns dann doch noch einen Platz anbieten und einen Tag darauf auch Nazaré, da haben wir aber bereits in der Marina de Cascais zugesagt, ausgerechnet in der Apotheke der zur Verfügung stehenden Marinas.
Der Sturm hat uns einen Fender von Deck geweht, obwohl dieser wie die anderen auch fest angebunden war. Die Kräuter haben die Salzwasserdauerdusche auch nicht gut überlebt, sie sind welk und lassen alles hängen. Auch das Boot will auf Vordermann gebracht werden, überall klebt Salz durch das getrocknete Seewasser und auch all das, was es mit sich gebracht hat.
Etmal 105sm

