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Donnerstag, 24.07.2025 Besuch aus der Luft

Heute ist unglaublich viel los. Bisher hatten wir bei allen Begegnungen mit großen Schiffen mehr oder minder ausreichenden Abstand (gut auch das liegt halt im Auge des Betrachters) oder konnten mit, wenn überhaupt, kleinen Kurskorrekturen guten Abstand schaffen. Heute morgen sah das für meinen Geschmack anders aus. Ein 150m langer Frachter mit 12kt Geschwindigkeit ist uns keine 100m vor dem Bug hergefahren und fand anscheinend nicht mal was dabei. Ich schon! Es ist bei unruhiger See schwierig einzuschätzen was die Welle mit dem Boot unter Segel macht und zudem nicht einfach einzuschätzen was die durch das große Schiff erzeugte Welle zu der Situation beiträgt, daher bedeutet mehr Abstand mehr Sicherheit. Ich habe den Frachter mehrfach angefunkt, er hat sich nicht gemeldet, ich habe versucht unseren Kurs anzupassen und mehr Abstand zu schaffen. Das ist unter Segel nicht immer möglich, der Wind kam fast genau achterlich und somit ergibt sich eine unschöne Situation. Auf dem Vorschiff des Frachters haben einige Personen unter lauter Musik gearbeitet, auf der Brücke war der Steuermann deutlich zu sehen. Er ist ans Fenster getreten und hat zu uns herüber geschaut und wahrscheinlich hat er sich nicht einmal was dabei gedacht, seinem Schiff macht sowas nichts aus. Philipp war etwas verdutzt ob meiner Agitiertheit als er aufgewacht ist.

Seit Alderney treffen wir immer wieder auf Gruppen von Delphine, diesmal ist der Nachwuchs deutlich sichtbar. Es schwimmt immer ein Muttertier mit einem Jungtier an der Seite. Sie begleiten uns eine ganze Weile.

Zwei der zahlreichen Delphine kann man hier sehen.

Ein besonderes Spektakel hat mich dann glatt vom Klo geholt. Irre Geräuschkulisse und bebende Luft. Zwei Mirage Jets der französischen Luftwaffe umkreisen uns in geringer Höhe. Wir fühlen uns wie in einem simulierten Angriff, gut dass das alles nur Training ist.

Um nicht die ganze Zeit selbst am Steuer zu stehen haben wir zum einen Unterstützung durch unsere Windsteueranlage, zum anderen durch den hydraulischen Autopiloten. Letzterer benötigt Energie und macht viele Geräusche. Foerthi unser Windpilot ist uns lieber, hat heute aber keinen guten Tag. Die Windfahne kippt nicht über den Mittelpunkt und das bei reichlich Welle also zu Bedingungen in denen dies nötig ist. Die Schubstange zwischen Windfahne und Kegelrad ist verbogen. Während der Fahrt daran zu schrauben bietet gute Gelegenheit wichtige Dinge ins Wasser fallen zu lassen. Diesen Aspekt lassen wir heute mal ausnahmsweise mal aus, richten die Stange und weiter gehts.

Foerthi läuft wieder, wir freuen uns.

Unser Brot ist diesmal witzig gebacken, es hat während ordentlich Lage im Backofen gestanden. Dieser ist zwar halbkardanisch aufgehangen, konnte aufgrund der Beladung von oben jedoch nicht frei schwingen und ist schief hängen geblieben. Jetzt hat das Brot Schlagseite.

Brot mit ausgeglichener Schlagseite. So passt es;)

Schlimmer konnte es kaum kommen. Da beißt nun endlich mal ein Fisch und sammelt sich nicht nur Seegras am Haken, kaum reißt die Angelleine. Whobbler weg, Vorfach weg, Taucher weg und keine Leine mehr auf dem Boot. Philipp wirkt ein wenig niedergeschlagen, schnief.

Etmal 80,9sm

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